© by Rudakis
Giannis Haroulis
Es müsste so 1995 oder 96 gewesen sein, wenn ich mich richtig erinnere, war es das erste Mal, dass wir bei Maria in der kleinen Pension in Matala nächtigten. Die Abende waren immer sehr gesellig und an so einem Abend, erzählte sie uns, dass ihr Bruder Frangiskous in Kalamaki, direkt am Meer eine kleine Taverne betreibe. Also fuhren wir dann am nächsten Tag hin. Nach einem Spaziergang am Meer setzten wir uns in die Taverne. Das erste, was uns auffiel, war die Musik, die aus dem Lautsprecher kam! Einerseits war es griechische Musik, aber mit ganz eigenem Gefühl, eine Art "Ethno-Sound". Später fragten wir Frangiskous nach dem Interpreten. Es war Michalis Nikoloudis und das Album hiess Aeolia. Am folgenden Tag kauften wir die CD in Mires. Sie wurde zu einer der meist gehörten CD in unserer Sammlung. Somit wäre die Geschichte eigentlich erzählt, doch sie nahm Jahre später eine unerwartete Wende. Im Jahre 2003 veröffentlichte eben dieser Michalis Nikoloudis wieder eine CD mit dem Titel "All around me and inside" auch diese liebten wir heiss und hörten sie uns oft an. Ein Stück auf der CD hat den Titel "Ela pare me" und wird von Giannis Charoulis gesungen und eben dieser Giannis ist in dem Tal, in welchem wir heute wohnen, geboren und aufgewachsen (gesamte Einwohnerzahl ca. 300). In der Zwischenzeit wurde Giannis selbst ein in Griechenland weit bekannter Sänger und Laute Spieler. Sein grosser Erfolg, insbesondere auch bei der jungen Generation hat auch damit zu tun, dass er kretische Musik mit rock-igen und jazz-igen Elementen mischt, auch spielt er auf der Laute wunderschöne Improvisationen. Dass er von diesem, unserem Tal ist, haben wir allerdings, erst viele Jahre später, als wir schon hier wohnten, erfahren. Inzwischen trafen wir ihn auch schon einige Male. Hier in Lakonia, ist er immer noch stark verwurzelt und gibt hier auch ab und an Benefiz Konzerte, die wir live geniessen können. Die Photos sind von seinem Benefiz Konzert Ende August 2018.
"SUPen" bei Elounda
Karvoustasi Beach
....und wieder etwas Neues!!!
Vor einigen Wochen, wir waren am Almiros Beach, unser Lieblingsbeach, da er stadtnah und sauber ist, sahen wir den Chef der "DEEAN", die Städtischen Organisation die die Vermietung der Liegestühle und Sonnenschirme betreut, mit einem Stapel in Plastik eingeschweisster A4 Blätter kommen. Wir haben uns nichts dabei gedacht als er an der Umkleidekabine ein Exemplar an "postitchte". Jedoch sollte es Folgen für uns haben und vor allem für Alf, unseren Hund !!! Gemäss der Information die darauf stand, sind Hunde ab sofort an "Blauflaggen Stränden" verboten. FLASH, wir glaubten es im ersten Moment nicht so richtig, aber DIE meinten es ernst!
Das hatte für uns zur Folge, dass wir mit Alf nicht mehr an den Almiros Strand gehen durften. Waren wir doch stets bemüht die Badegäste nicht zu stressen indem wir konsequent Alfs "Häufchen" entsorgt hatten und ihn auch immer an der Leine führten, aber so war es halt ab sofort!
Die Konsequenz war, wir mussten an einen anderen Strand. Da Tanja im Yoga Anke kennen gelernt hatte, die auch "SUPT" (Stand up paddling) , sind wir schon einige Male auf der Halbinsel Spinalonga bei Elounda gewesen und haben die Ruhe und das ruhige Wasser, (es ist eine Art Lagune), schätzen gelernt! Auch gehen wir vermehrt an den Karavoustasi Beach bei Istron, hier ist nicht viel los und der Genuss auf hohem Niveau! Man muss nur immer etwas schauen wie der Wind weht und nicht zuviel Dreck angeschwemmt wird. So gesehen hat das Hundverbot seinen Schrecken verloren und wir sind mit der Situation zufrieden.
Weihnachten im kretischen Frühling
Auf Kreta gibt es ja viele lustige und erstaunliche Gegebenheiten und Geschichten, aber auch hier ist Weihnachten natürlich nicht im Frühling. Und trotzdem war es für uns so etwas wie Weihnachten im Frühling als wir im Mai 2021, nach sage und schreibe 7 "Corona-Monaten", des erste Mal wieder in unsere Lieblingstaverna Stavrakakis unten im Dorf gehen konnten.
Oft sind wir zuhause an einem Glas Rotwein gesessen und hätten ihn gerne dort getrunken. Auch fehlte das gute Essen von Katharina, der Köchin, mit den verschiedenen "Mezedes" und auch der Wirt Manolis Stavrakakis und Nico den immer freundlichen Kellner wollten wir wiedersehen. Nun haben wir wieder alles, aber irgend etwas fehlte trotzdem! Es dauerte eine Zeit bis wir merkten was es war. Das offene Feuer im Kamin das wir den ganzen Winter missen mussten! Es ist ja nicht so, dass wir jetzt von Manolis das "Einfeuern" des Kamins im Sommer verlangen, aber wenn dann nächsten Winter das Olivenholzfeuer wieder friedlich vor sich hinknistert, ja dann ist unsere Tavernenwelt wieder in Ordnung!!!
(Mit iPhone Aufnahmen))
Herr Pfarrer's Hund
Im unserem Nachbarhaus wohnt der Pfarrer dieses Tales mit seiner Familie. Die Familie besteht aus Herr und Frau Pfarrer, Frau Pfarrers Mutter und den 3 erwachsenen Söhnen. Ach, beinahe hätte ich es noch vergessen, da ist noch "Duka" der Hund der Familie. Duka, man erklärte uns, dass der Name abgeleitet sei vom englischen "Duke". Duka ist ein quirliger, kleiner und sehr aktiver Hund der unserem Alf immer etwas an "die Wäsche" geht.
Eines Abends, wir sassen gerade auf dem Balkon und genossen die Abendstimmung, hörten wir wie Frau Pfarrer lauthals nach Duka rief. Als sie immer und immer wieder rief und ihre Stimme auch immer lauter wurde, wurden wir auch alarmiert. Auf die Frage was denn los sei, erklärte sie uns, dass sie Duka nicht finden könne. Die Frau Pfarrer ist unter lautem rufen, "Duka edo edo", was soviel heisst wie Duka komm her, die Strasse runter gelaufen. Wir haben unsererseits mit dem Feldstecher das Tal abgesucht. Einige Zeit später ist dann auch der Pfarrer nach Hause gekommen und hat sich mit dem Auto auch an der Suche beteiligt. Nach der Rückkehr der Pfarrersfrau sind beide mit dem Auto ins Dorf unten im Tal gefahren, um weiter nach Duka zu suchen. Es dauerte nicht lange bis sie wieder zurück kamen, diesmal mit Duka im Auto! Alles war wieder in Ordnung und auf die Frage wo denn der kleine Schlingel gewesen sei, kam die Antwort: in der Taverna, wo sonst! Was lernen wir daraus: wenn man auf Kreta jemanden, egal ob Mensch oder Hund sucht, beginne damit in der Taverne - wo sonst!!!
In diesem Sinne: Jamas (Prost auf griechisch)
Crazy tree
Im Frühling 2019, auf einem Spaziergang in Exo Lakonia, hat Tanja den "Crazy tree" zum ersten Mal gesehen. Wie immer suchte sie die Felder nach Blumen für einen heimischen Strauss ab. Beim der Steigung zurück zum Haus, erspähte sie Gladiolen nicht weit von der Strasse. Beim Pflücken der Blumen stand sie unvermittelt vor dem "Crazy tree". Nun, ob er "crazy" ist oder nicht könnt ihr selber entscheiden, für und bleibt er es!!!
Nun zum Baum selber, es ist der Karobbaum (Johannisbrotbaum) dessen Früchte sind Hülsen die Samen enthalten (Bild unten). Früher wurden sie zumeist zu Tierfutter verarbeitet, in den letzten Jahren haben sie sich als beliebtes Nahrungsmittel oder deren Zusätze durchgesetzt. So gibt es heute Karob-Brote oder Bindemittel und vieles mehr.
Die Samen wurden früher auch als Gewicht verwendet, eine Same war ein Kart (ca. 0,2 Gramm).
"Haustier"
Na klar, beim Thema Haustier müsste es eigentlich um Alf (unseren Hund) gehen, aber wir hatten noch ganz andere "Haus -" und "Garten - Tiere" und um diese geht es hier. Hier einige Photos und Geschichten von Tieren die uns begegnet sind.
Die meisten Photos sind Schnappschüsse und darum nicht in bester Qualität (Schärfe usw.).
Als wir im Juni 2009 mit der Fähre auf Kreta ankommen und die Markise runter drehen (zu dieser Zeit noch händisch) wollten, hat Tanja das Vogelnest entdeckt. Sie hat mir den Gebrauch der Markise bis zum Ausfliegen der Jungvögel "strikte" verboten!
Marder wurden früher auf Kreta stark bejagt, heute hat sich jedoch der Bestand erholt. Da der Marder sehr scheu ist, sieht man ihn nicht sehr oft, aber einer hat sich doch in unseren Hof verirrt.
Und manchmal sieht man die Tiere gar nicht, sondern nur ein Rest von ihnen, wie hier diese Schlangenhaut
Liakoni, das ist jetzt aber wirklich ein sehr seltenes Tier. Eines zu sehen ist schon ein Glück, aber zwei im eigenen Garten zu sehen ist fast unglaublich!!
In vielen Gegenden, wie hier auf Kreta, wird fälschlicherweise angenommen, dass es sich um ein giftiges und gefährliches Reptil handele. Im Wirklichkeit ist es eine völlig harmlose Echse.
Die Gottesanbeterin sieht elegant aus und auch der Name verrät nicht welch mörderischen Plan sie hat. Es kann nämlich vorkommen, dass sie ihre männlichen Artgenossen nach der Begattung auffressen!
Ziegen, Nachbarkatze, Heuschrecken und Schnecken gehörten zu den normalen Besuchern.
Im Sommer waren die Zikaden zu Tausenden im Tal zu hören und zirpten was das Zeug hielt. Für uns ist die typische "Kretamusik" an die wir uns bestens gewöhnt haben.
Saharasand
Saharasand in der Luft das kennen wir von der Schweiz, aber das in der Schweiz war ein ganz klein wenig Sand.
Nicht so hier, wie die beiden Bilder dokumentieren!!! Die obere Aufnahme vom 22.März 2018 ist technisch unverändert, nur "jpg" konvertiert. Zum Vergleich das untere Photo (September 2019), es zeigt wie das Tal normalerweise aussieht. Wir waren gerade auf der Heimfahrt von Agios Nikolaos als die Luft sich immer mehr in braun-orange verfärbte. Zu Hause angekommen, ca. 10 Min. später machte ich das Saharsand-Photo!!
Nach Corona-Wanderung auf der alten Strasse
Diese Wanderung auf der alten Strasse, über die der ganze Verkehr zwischen Agios Nikolaos und Sitia vor dem Neubau rollte, ist für uns wie ein Neuanfang! Denn seit dem 3. April 2021 dürfen wir uns nun wieder, wenigstens an den Wochenenden, im ganzen Distrikt Lassithi (Ostkreta) frei bewegen!!! Das heisst, Ausflüge mit dem Auto sind nach 5 1/2 Monaten wieder erlaubt!!! Toll, so sind wir gleich "losgedüst" und haben heute am 10. April 2021 eben diese Wanderung, übrigens eine tolle "Geocache-Tour" von "fio4ever" unter die Füsse genommen. Es war nach so langer Entbehrung ein enorm befreiendes Gefühl und wird eine lange Zeit als wiedergewonnene "Freiheit" in Erinnerung bleiben!!!
Exo Lakonia und sein regenreicher Winter 2018/19 & Frühling 2019
Der Winter 2018/19 und der anschliessende Frühling gehörten nach Aussagen mehrer alter Leute zu den regenreichsten der letzten Jahrzehnte. Einige meinten, dass sie noch nie eine so nasse Periode erlebt hätten. Nach dem sehr trockenen Sommer 2018 war der Regen teilweise auch ein Segen, doch die Mengen waren schon enorm. Die Photos unten zeigen Exo - und Mesa Lakonia, die Cha-Schlucht und den Panteleimonas Beach während des Frühling 2019. Das letzte Bild zeigt alte Bäume die von Regenwasser ins Meer gespült wurden!!!
Da Andrea
Die Andrea ist die Schweizerfreundin, die wir mit Abstand am längsten kennen. An gemeinsame Ausflüge, zum Beispiel ins Elsass oder an den Klöntalersee im Glarnerland, erinnern wir uns sehr gerne! Auch eine Reise in die Schweiz, ohne bei Andrea & Jürg reinzuschauen, undenkbar!!! Das hat nicht nur damit zu tun, dass wir bei ihnen wohnen dürfen, sondern auch, weil wir uns da zuhause fühlen! Auch einige Besuche auf Kreta hat die Freundschaft über alle diese Jahre gestärkt.
Beim Durchstöbern von meinen Fotos im "noch nicht bearbeitet Ordner" sind mir diese alten Küchenbilder von Andreas Dennlerstrassen Zeit" in die Hände gefallen! Sofort sind uns die vielen feinen "Italianata - Nachmittage" bei Ihr in den Sinn gekommen! Neben sehr schönem und gutem Essen, genossen auch die fröhliche Stimmung der Abendessen, die meistens schon nachmittags um 2 Uhr !!! begannen. Die Geselligkeit fing mit tollen Apero, bestehend aus frisch zubereiteten Antipasti begleitet von einem guten Wein an. Weiter zur feinen Pasta, bis hin zu Salat und etwas typisch italienischem aus dem Gasofen! Immer begleiten von viel Lachen und Freude, eben "Italianata"!! Das Ganze zog sich jeweils über Stunden hin, in der
"Trotteria Da Andrea".
Und in dieser Küche wurden alle diese feinen Leckereien zubereitet.
Als Andrea die Bilder sah, meinte sie:
"Ha grad Heiweh nach mire coole Chuchi"
PS: Die Aufschnittmaschine auf dem Küchentisch ist eine echte Berkel!!!
Lassithi Tomaten
Heute sind wir, nach sage und schreibe 18 Monaten und 6 Tagen, wieder einmal in die Lassithi Hochebene gefahren. Es war ein wunderbarer Ausflug, bestimmt auch wegen der langen Zeit des Verzichtens. Da Kreta erst seit ein paar Tagen wieder für Touristen geöffnet ist, sind uns fast keine Autos begegnet.
Oben im Plateau haben wie einen wunderbare "Volta" gemacht und auch Alf (unser Vierbeiner) hatte riesen Spass.
Jedes Mal wenn wir an die Lassithi-Hochebene denken, kommt uns eine Geschichte, die sich vor einigen Jahren ereignete, in den Sinn.
Andrea und Jürg, Freunde aus der Schweiz, waren bei uns in den Ferien, es müsste so der Sommer 2015 gewesen sein. Da wir Alf noch nicht solange hatten, er also noch klein war, ist Tanja mit den Beiden alleine zur Lassithi Hochebene gefahren. Wir wollten Alf nicht dem Hitzestress aussetzen.
Als die Drei gegen Abend wieder zurück kamen, schwärmte Tanja von den schönen, grossen Tomaten die sie gesehen hätten. Sie hat sich die Position des Feldes genau gemerkt und so nahmen wir uns vor, in einigen Wochen, wenn die Tomaten dann reif sein werden, einige zu holen und von den Samen Pflanzen zu ziehen.
Gesagt getan, 2 oder 3 Wochen später sind wir dann losgefahren, rauf auf die "Lassithi", haben das Feld auch problemlos gefunden, aber wir waren nicht allein. Der Besitzer des Ackers war mit einigen Erntehelfern vor Ort und sie pflückten schöne, grosse und reife Tomaten. Blitzschnell kamen wir auf die Idee, zu fragen, ob wir einige kaufen könnten. Er fragte uns, ob wir den einen Sack für die Tomaten hätten. Als wir verneinten holte er einen grossen Sack und füllte ihn randvoll, es waren sicher fast 10 Kilo! Auf die Frage was wir denn bezahlen müssen, kam nur ein "tipota", was soviel wie "nichts" heisst. Diese Grosszügigkeit haben wir immer wieder auf Kreta erlebt!